Endlich die Richtige

In 5 Schritten zur wirklich relevanten Quelle für meine Abschlussarbeit

 

Ich habe das Gefühl, dass ich entweder überhaupt keine Literatur zu meinem Thema finde oder einfach viel zu viel unnützes Zeug.

Stelle ich mich zu dumm an? 

Lisa

Bildnachweis: Sweet Ice Cream Photography on Unsplash

Liebe Lisa, 

Ich kenne Ihr beklemmendes Gefühl in der Brust genau. Mir geht es gerade ähnlich.

Für die Hochzeit meiner besten Freundin suche ich ein Kleid: DAS Kleid.
Es darf nicht dunkel sein: das erinnert zu sehr an Beerdigung. 
Es darf nicht weiß sein: die Braut soll im Mittelpunkt stehen. 
Es darf nicht zu kurz sein: ich will viel tanzen können. 
Und nicht zu eng: ich will viel essen können.

Seit Stunden sitze ich deshalb vor meinem Laptop und durchkämme einen meiner Lieblings-Online-Shops nach dem anderen. 
Irgendwo werde ich es finden, das perfekte Kleid. 

Nichts anderes ist es bei der Suche nach der perfekten Literatur-Quelle für Ihre Abschlussarbeit.
DIE Quelle müssen Sie bei Ihrer Literaturrecherche finden. 

  • Sie passt genau zu Ihrem Thema und betrachtet nicht nur einen Spezialaspekt. 
  • Sie vertieft Ihr bekanntes Wissen und liefert auch neue Ideen. 
  • Sie stammt von renommierten Autoren oder Verlagen Ihres Fachs und hat einen Peer-Review-Prozess durchlaufen. 

 
Gehen Sie bei der Literatursuche ebenso wählerisch vor wie bei der Suche nach dem perfekten Kleid.
Oder suchen Sie nach dem perfekten Kleid in irgendeinem Online-Shop?


So finden Sie die perfekte Quelle für Ihre Abschlussarbeit:

  1. Tauchen Sie tief in Ihr Thema ein
    Eine Suche im Internet oder in Wikipedia liefert erste Stichworte für die professionelle Recherche. 
    Die Quellen, die Sie auf diese Weise finden, haben aber häufig keinen wissenschaftlichen Anspruch und sollten nur bedingt zitiert werden.

    Stöbern Sie in Ihrer Uni- oder Hochschul-Bibliothek am Regal oder im Online-Katalog.  So stoßen Sie auch auf neue Begriffe, Namen oder Aspekte Ihres Themas. 
    Vergessen Sie auch nicht, nach fremdsprachlichen Begriffen zu suchen.
  2. Erfahren Sie Neuigkeiten zu Ihrem Thema
    Neueste Erkenntnisse werden in Fachzeitschriften veröffentlicht. Die einzelnen Artikel der Zeitschriften sind in Datenbanken verzeichnet und geordnet. 
    Das ist ein Schatz, den die bekannten Suchmaschinen nicht sehen!
    Identifizieren Sie fachlich passende Datenbanken zum Thema Ihrer Abschlussarbeit. 
    Startpunkt ist dafür die Website Ihrer Uni- oder Hochschul-Bibliothek.  
    Dort gibt es meist einen Punkt “Datenbanken” oder “Fachinformation”.
  3. Starten Sie Ihre erste Datenbankrecherche
    Wenn Sie die richtige Datenbank gefunden haben, greifen Sie nun in die Sammlung Ihrer Suchbegriffe, die Sie durch das Eintauchen ins Thema (siehe oben) angelegt haben.  
    Es braucht ein paar Versuche, bis Sie die optimale Kombination von Suchbegriffen gefunden haben.

    Ein Beispiel (Suche in der Wirtschaftsdatenbank EconBiz):
    Das Thema meiner Masterarbeit ist Pinterest als Marketing-Tool

    Suchbegriff

    Trefferanzahl

    Bewertung

    Nächster Schritt

    „Marketing“

    321.832

    viel zu weit gefasst

    Finden Sie einen oder mehrere engere (untergeordnete) Begriffe.

    „Pinterest“

    75

    viel zu eng gefasst

    Sichten Sie die Treffer und finden Sie einen übergeordneten Begriff.

    „Social Media Marketing“

    8.794

    besser

    Grenzen Sie auf aktuelle Veröffentlichungen ein.

    „Social Media Marketing“
    [ab 2017]

    303

    gut

    Sichten Sie Ihre Treffer und nutzen Sie den „Picker“ zum Sammeln der Treffer in Citavi.

    Sind Sie fündig geworden, exportieren Sie Ihre Ergebnisse in Ihre Literaturverwaltung.

    In Citavi können Sie die Datenbankrecherche auch direkt im Programm durchführen. 
    Und das in vielen Datenbanken gleichzeitig!

  4. Passen Sie Ihren Suchbegriff an
    Haben Sie zu viele oder zu wenige Treffer?

    Der erste Suchbegriff ist selten der beste.
    Finden Sie ähnliche Begriffe (Synonyme) mit Hilfe des OpenThesaurus oder im obigen Beispiel des Standard-Thesaurus Wirtschaft.

    So finden Sie Ober- und Unterbegriffe Ihres Suchbegriffs und können gleichzeitig Ihr Thema besser einordnen. Auch Ihre gewählte Datenbank liefert Hinweise in Form von Schlagwörtern. 
    Führen Sie Ihre Suche mit diesen Begriffen fort, die die Datenbank kennt.
    Prüfen Sie zudem das Stichwort-Verzeichnis Ihrer wichtigen Lehrbücher. Das wurde immerhin von Experten Ihres Fachs verfasst.

  5. Finden Sie Ihre perfekte Quelle
    DIE perfekte, wirklich relevante Quelle war noch nicht dabei?

    Eine erfolgreiche Recherche erfordert tatsächlich neben Vorwissen und Phantasie auch Hartnäckigkeit und Ausdauer. Plaudern Sie über Ihre Erfolge und Misserfolge mit Kommilitonen.
    Zeigen Sie Ihrem Betreuer Ihr Ergebnis.
    Fehlen wichtige Werke, wird er Sie darauf hinweisen.

    Sie werden mit Sicherheit neue Ideen für Ihre Recherchen erhalten.

    Schauen Sie sich die Literaturverzeichnisse der guten Quellen an.
    Beziehen sich die Autoren häufig auf eine Quelle?
    Das könnte auch Ihre perfekte Quelle sein!

    Möglicherweise gibt es DIE perfekte Quelle auch nicht.
    Verzweifeln Sie nicht daran.
    Finden Sie Ihre Inspiration aus einer Vielzahl passender Quellen. 

 
Was würden Sie Lisa raten? 
Wie haben Sie die perfekte Quelle für Ihre Abschlussarbeit gefunden? 

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Zur Vertiefung: 

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg / Hochschul- und Kreisbibliothek (2015): Recherchefahrplan für wissenschaftliches Arbeiten. Online verfügbar unter https://www.youtube.com/watch?v=uuvTC80X4k0, zuletzt geprüft am 10.02.2017. 

Stickel-Wolf, Christine (2016): Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken. Erfolgreich studieren - gewusst wie! 8., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Hg. v. Joachim Wolf. Wiesbaden: Springer Gabler (Springer Lehrbuch). ISBN 978-3-8349-0387-7

Erstellt von: Jana Behrendt – Veröffentlicht am: 27.02.2018
Tags: Recherche Aus dem Support


Über Jana Behrendt

Jana Behrendt interessiert sich für alles rund um die persönliche Wissensorganisation – wie man es von einer studierten Bibliothekarin erwarten würde. Dafür liest sie in Ihrer Freizeit ziemlich wenig. Sie liebt es aber, in den Schweizer Bergen zu wandern – solange sie nicht nach unten schauen muss.

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