Zitier-Glossar

Fachbegriffe des wissenschaftlichen Arbeitens einfach erklärt

Bildnachweis: TeroVesalainen on pixabay

Schon Ihre erste wissenschaftliche Haus- oder Seminararbeit wird mehr sein als ein Aufsatz, den Sie aus der Schulzeit kennen. Denn es wird von Ihnen erwartet, dass Sie die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens befolgen.

Häufig erhalten Sie Richtlinien, an die Sie sich halten müssen. Die Richtlinien fassen die Regeln des Zitierens sowie die gewünschte äußere und inhaltliche Form, die von Ihrer Institution vorgegeben werden, zusammen. Über die Grundregeln der guten wissenschaftlichen Praxis sind sich alle wissenschaftlichen Institutionen einig. Insbesondere jedoch die äußere Form der Arbeit (Zeilenabstände, Schriftart, etc.) sowie die Zitiervorgaben unterscheiden sich mitunter stark. Sie möchten sich selbstverständlich an die Regeln halten und für Ihre erfolgreiche Arbeit korrekt umsetzen. Das ist aber nicht so einfach, wenn Sie gar nicht so genau wissen, was die Begriffe in Ihrer Richtlinie bedeuten. Denn bei der ersten wissenschaftlichen Haus- oder Seminararbeit werden Sie mit vielen neuen Begriffen konfrontiert. Das kann verunsichern.

Das folgende Glossar mit häufigen Begriffen aus Richtlinien, Leitfäden und Vorgaben zum wissenschaftlichen Arbeiten kann Ihnen dabei helfen:

Begriff

Erklärung

„Amerikanische“ Zitierweise

Eine «amerikanische Zitierweise» gibt es eigentlich nicht, ebenso wenig wie eine «deutsche Zitierweise».

Gemeint ist meist der Unterschied zwischen einer Kurznachweis- und einer Vollnachweis-Methode.

a.a.O.

Abkürzung für „am angegebenen Ort“, das ähnlich wie Ebd. verwendet wird.

APA/DGPs

Die englischsprachigen Richtlinien der American Psychological Association (APA) sind sicherlich der prominentesten Vertreter der Harvard-Methode.
Dessen deutschsprachiges Pendant hat die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) veröffentlicht.

Beleg

Synonym für Nachweis.

Bibliographie

Eine Bibliographie enthält bibliographische Angaben, die nach bestimmten Kriterien ausgewählt, sortiert und gelegentlich annotiert wurden. Es gibt allgemeine Bibliographien und Fachbibliographien.

Ders./Dies.

Abkürzung für “Derselbe” bzw. “Dieselbe”, das verwendet wird, um sich wiederholende Personennamen abzukürzen.

DOI

Abkürzung für „Digital Object Identifier“, welcher einen elektronisch erschienenen Aufsatz eindeutig kennzeichnet, z.B. 10.1007/s11573-018-0916-6

Ebd.

Abkürzung für „Ebenda“, welches in einem direkt nachfolgenden Nachweis verwendet wird, um die vorher zitierte Quelle nicht erneut vollständig nennen zu müssen. Der historische Grund dafür war das Einsparen von Platz und damit Druck- und Papierkosten.

Endnote

Endnoten sind Fußnoten ähnlich, lagern jedoch den Nachweis ans Ende der Arbeit aus.

Et al.

Et al., steht für “et alii” und ist die lateinische Abkürzung für “u.a.” (=und andere).

f./ff.

Abkürzung für die „folgende“ Seite bzw.  „fortfolgende“ Seiten, der genannten Zitat-Seitenzahl, z.B. S. 17ff.

Fußnote

Fußnoten-Stile stellen eine Nummer in den Text und legen eine Fußnote am Seitenende an. In die Fußnote wird der Nachweis eingetragen.

Jeder Nachweis erhält in der Regel eine neue, fortlaufende Fußnoten-Nummer.

Harvard

Mit Harvard ist kein bestimmter Zitierstil gemeint, sondern die Harvard-Methode. Die besagt, dass eine Quelle in der Form (Autor Jahr) im Text oder der Fußnote anzugeben ist, also z.B. (Miller 2013).

ISBN

Abkürzung für “International Standard Book Number”, die ein Buch eindeutig identifiziert.

Kurzbeleg

Häufig synonym verwendet für den Kurznachweis, z.B. den Autor-Jahr-Nachweis.
Im Literaturverwaltungsprogramm Citavi wird das Feld Kurzbeleg in einem anderen Zusammenhang verwendet. Der Kurzbeleg wird von wenigen Zitationsstilen benötigt, z.B. für ein Titelstichwort in der Fußnote oder ein Sigel im Text.

Kurznachweis

Ein Kurznachweis ist eine kurze Form eines Nachweises, z.B. der Autor und das Jahr einer Quelle. Dieser Kurznachweis führt den Leser eindeutig zum vollständigen Nachweis der Quelle im Literaturverzeichnis.

Literaturliste

Eine Literaturliste ist eine Liste von Literaturnachweisen ohne Bezug zu einer Publikation.

Literaturverzeichnis

Ein Literaturverzeichnis listet alle in einem Dokument zitierten Quellen, meist am Ende einer wissenschaftlichen Arbeit auf. Der Nachweis im Text dient als Schlüssel für die vollständigen Angaben zu einer Quelle im Literaturverzeichnis.

Nachweis

Jeder Bezug auf einen fremden Inhalt, eine Quelle Ihrer Arbeit, muss in Ihrem Text nachgewiesen werden. Die Form eines Nachweises ist verschieden:

Autor-Jahr-Nachweis (Harvard-Methode), Fußnote oder Referenznummer.

Quelle

Als Quelle wird meist eine andere Arbeit (Dokument, Text etc.) bezeichnet, die Sie in Ihrer eigenen Arbeit zitieren.

Referenznummer

Referenznummern-Stile stellen eine Zahl in den Text. Diese kann hochgestellt, in runden oder eckigen Klammern erscheinen. Der Nachweis erfolgt jedoch nie in einer Fußnote, sondern immer nur am Ende des Dokuments im Literaturverzeichnis, dessen Einträge zu diesem Zweck nummeriert sind.

Die Sortierung der Referenznummern kann chronologisch in der Reihenfolge der Zitierung im Text erfolgen oder alphabetisch.

Sekundärzitat

Sekundärzitate sind Zitate, die Sie nicht der Originalquelle entnehmen, sondern einer anderen Quelle, die ihrerseits die Originalquelle zitiert hat (Sekundärquelle), siehe dieser Blog-Beitrag.

Sigel

Spezielle Kurzform eines Nachweises, z.B. [ScMa2002], welche in Citavi als Kurzbeleg definiert wird.

u.a.

Abkürzung für “und andere”, das verwendet wird, um die Aufzählung von Personennamen zu verkürzen, z.B. Meyer u.a.

Vgl.

Abkürzung für „Vergleiche“, das einem Nachweis vorangestellt werden kann, um ein indirektes Zitat zu kennzeichnen.

Vollbeleg

Die vollständigen Angaben der Titeldaten einer Quelle im Literaturverzeichnis.

Vollnachweis

Das Chicago Manual of Style ist für seine Vollnachweis-Methode bekannt. In der Fußnote werden direkt alle Angaben zur Quelle aufgeführt und darum verzichten manche dieser Stile auf ein Literaturverzeichnis.

Zitat

Ein Zitat ist der Bezug auf den Inhalt einer fremden Quelle im eigenen Text. Es wird unterschieden zwischen einem direkten (wortwörtlich) und einem indirekten Zitat (in eigenen Worten). Jedes Zitat muss durch einen Nachweis belegt werden.

Zitierstil

Die Richtlinien zum Zitieren eines Verlages, einer Zeitschrift oder einer Institution. Der Zitierstil legt fest, welche bibliographischen Titeldaten der Quelle in welcher Form genannt werden (z.B. Autor, Jahr, Titel, Auflage, Verlag) und welche Form (z.B. kursiv) und Trennzeichen (z.B. Komma, Doppelpunkt) diese haben.

 

Sind Ihnen weitere Begriffe begegnet, die im Glossar fehlen und Ihnen unklar sind? Schreiben Sie uns auf unserer Facebook-Seite!

Erstellt von: Jana Behrendt – Veröffentlicht am: 30.07.2019
Tags: Erste Seminararbeit Zitieren Gut zu wissen


Über Jana Behrendt

Jana Behrendt interessiert sich für alles rund um die persönliche Wissensorganisation – wie man es von einer studierten Bibliothekarin erwarten würde. Dafür liest sie in Ihrer Freizeit ziemlich wenig. Sie liebt es aber, in den Schweizer Bergen zu wandern – solange sie nicht nach unten schauen muss.

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