Ocean’s Eleven für Ihre wissenschaftliche Arbeit

Stellen Sie Ihr Thesis-Team zusammen

Bild: Dane Deaner on Unsplash

Wer mag sie nicht, Filme aus dem Genre der Heist-Movies (dt. Raubüberfall-Filme)? Ein Team aus Außenseitern, jeder mit ganz speziellen Fähigkeiten ausgestattet, soll gemeinsam eine schier unlösbare Aufgabe meistern – und das häufig in schneller Szenenfolge und gekonnt mit Musik unterlegt. Sie hecken gemeinsam einen genialen Plan aus – dem zwangläufig einige Hindernisse in den Weg gelegt werden. Aber das Team findet immer eine Lösung und zieht den Raubüberfall durch.

Wenn Sie eine wissenschaftliche Arbeit schreiben, brauchen Sie Ihr eigenes Dream-Team, das Ihnen dabei hilft, Ihre schier unlösbare Aufgabe zu meistern: Ihre Thesis oder Dissertation fertigzustellen. Genau wie im Film sollten Sie auf verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Stärken zurückgreifen.

Warum sollten Sie das überhaupt machen? Das Leben als Student oder Doktorand kann sehr einsam sein. Gerade ist insbesondere in Nordamerika die Zeit des Jahres, in der Studierende keinen Lehr- oder Assistenzverpflichtungen mehr nachkommen müssen und sich voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren können. Bereits vor „social distancing“ war das Schreiben einer Dissertation ein sehr einsames Unterfangen. Sie verbringen Stunden damit, allein für sich zu lesen, zu schreiben und damit, nach Verbindungen zwischen Ideen zu suchen und wie Sie diese am besten ausdrücken könnten. Sprechen Sie mit Ihren Familienmitgliedern oder Partnern dann darüber, womit Sie täglich zu kämpfen haben, erhalten Sie häufig nicht mehr als ein höfliches Nicken, falls diese Ihre Situation nicht selbst auch durchlebt haben. Deshalb könnten Sie sich alleingelassen fühlen und sogar einen Projekt-Blues durchleben.

Wie könnten Sie dagegen angehen? Der Instinkt der meisten Studierenden ist es, ihr Projekt ganz allein zu schaffen. Wir empfehlen Ihnen aber, sich schon früh nach Unterstützung umzusehen. Und zwar nach unterschiedlichen Menschen, für die verschiedenen Probleme, denen Sie, während Sie Ihre Abschlussarbeit schreiben, begegnen könnten. Selbst wenn Sie reibungslos durch Ihr Thesis-Projekt kommen, können Sie dennoch von den Erfahrungen Ihres Teams lernen. Und gemeinsam macht der ganze Prozess auch mehr Spaß.

Nutzen Sie die Angebote Ihrer Universität

Auch in dieser Zeit, in der die meisten von uns nicht persönlich am Campus anwesend sein können, erhalten Sie Unterstützung von Ihrer Universität. Die Mitarbeiter, deren Aufgabe es ist, Sie zu unterstützen, sind auch online erreichbar. Schauen Sie sich also auf der Webseite Ihrer Hochschule um, welche Online-Angebote verfügbar sind.

Schon zu Beginn Ihres Studiums könnten Sie Ihre Suche nach Unterstützung damit beginnen, dass Sie spezielle Ansprechpartner identifizieren. Wenn Sie beispielsweise einer bestimmten Studierendengruppe angehören, die an Ihrer Universität unterrepräsentiert ist, halten Sie Ausschau nach den Angeboten der Beratungsbüros Ihrer Hochschule, des Studierendenwerks oder Ihrer Studierenorganisation. Dort wird Ihnen geholfen, wenn Sie Rassismus, Sexismus oder eine andere Form der Diskriminierung erleben müssen. Über Ihre Universität hinaus können Sie sich auch regionalen Organisationen anschließen wie z.B. der African Student Organisation in Hamburg.

Wenn Sie am Ende Ihres Studiums Ihre Thesis schreiben und auf der Suche nach passender Literatur sind, lassen Sie sich von den Recherche-Profis Ihrer Hochschulbibliothek unterstützen. Können Sie beispielsweise für einen Abschnitt Ihrer Arbeit keine Quellen finden? Oder Sie sollen eine umfassende Suche zu einem speziellen Thema durchführen? Dann machen Sie einen Termin mit dem Fachreferenten Ihrer Universitätsbibliothek aus. Er oder sie kann Sie auf neue Ressourcen Ihres Fachgebiets aufmerksam machen und Ihnen Tipps für die Formulierung Ihrer Suchstrategie geben - passend zu Ihrer Forschungsfrage. Um den Beratungstermin vorzubereiten, teilen Sie Ihrem Bibliothekar die Quellen mit, die Sie bereits verwendet haben und beschreiben Sie möglichst genau, wonach Sie suchen.

Haben Sie eine Schreibblockade? Viele Universitäten haben Schreibwerkstätten oder Schreibzentren eingerichtet, die Ihnen Schreibberatung anbieten, wenn Sie z.B. auf ein Problem bei der Gliederung Ihrer Arbeit gestoßen sind. Die Mitarbeiter bieten Ihnen viele Hilfsmaterialien an, mit welchen Sie Ihren Schreibstil verbessern können. Manche veranstalten sogar Bootcamps oder Schreibnächte. Da bringen Sie Inhalte auch dann zu Papier, wenn Sie zuvor eine Blockade hatten. Selbst wenn Sie nach Ihrem Abschluss nicht mehr an einer Universität oder Forschungseinrichtung tätig sein werden, können Sie von diesen Fähigkeiten auch im weiteren Leben profitieren.

Wenn Sie merken, dass Sie über eine längere Zeit eine schwierige Situation durchleben, warten Sie nicht zu lange, bevor Sie die Psychologische Beratungsstelle Ihrer Universität aufsuchen. Die Mitarbeiter sind erfahren darin, Studierenden beizustehen und kennen die häufigsten Probleme. Schon allein, wenn Sie einmal mit einer Person sprechen, die Ihnen objektiv und professionell zuhört, kann dies enorm beruhigend sein. Sie könnten bei den Gesprächen sogar herausfinden, wodurch Ihre negativen Gefühle beim Schreiben Ihrer Thesis überhaupt ausgelöst werden. Dann wissen Sie, was Sie dagegen unternehmen können.

Trotz all dieser Angebote Ihrer Hochschule sollten Sie nicht erwarten, dass ein einmaliger Besuch dort Wunder bewirkt. Die Mitarbeiter können Ihnen umso besser helfen, je länger Sie sie kennen und Ihre Arbeit verstehen. Wenn es sich also nach dem ersten Besuch für Sie nach verschwendeter Zeit angefühlt hat, geben Sie dem Angebot noch mindestens zwei weitere Chancen, bevor Sie sich nach einer anderen Option umschauen.

Legen Sie auch Wert auf eine gute Beziehung zu der wichtigsten Person Ihres Schreibprojektes: dem Betreuer Ihrer Arbeit. Halten Sie ihn oder sie auf dem Laufenden. Wenn Sie seit Wochen nicht wirklich vorankommen, ist es besser das zuzugeben, anstatt zu behaupten, dass alles in Ordnung wäre. Wenn Sie sich bewusst machen, dass es nun zu einer Verzögerung gekommen ist, passen Sie Ihren Zeitplan an, bevor Sie am Ende davon eingeholt werden. Ihr Betreuer kennt sich mit Schreibprojekten wie Ihrer Thesis aus und hat bestimmt gute Ratschläge für Sie.

Ihre Freunde sind für Sie da

Suchen Sie sich mindestens eine Person, die zur selben Zeit wie Sie eine Thesis schreibt. Zusammen können Sie ihre Erfolge feiern und ihre Rückschläge überwinden. Wenn es besonders anstrengend wird, fühlen Sie sich dank Ihres Thesis-Buddys weniger allein. Zusätzlich werden Sie motiviert, am Ball zu bleiben.

Neben der moralischen Unterstützung kann Ihnen Ihr Thesis-Buddy auch praktisch helfen. Sie könnten beispielsweise gegenseitig Ihre Arbeiten Korrektur lesen. Schicken Sie Ihrem Leidensgenossen einen Abschnitt, an dem Sie straucheln und bitten Sie um konkretes Feedback wie zum Inhalt oder zum Schreibstil. Geben Sie den Gefallen zurück und verabreden Sie sich regelmäßig zum Telefonieren oder Chatten, um sich über Ihre Fortschritte auszutauschen. Davon profitieren Sie beide und Sie müssen sich nicht mehr lästig vorkommen, wenn Sie Ihre Freunde oder Familie um diesen Gefallen bitten müssen.

Bleiben Sie mit Ihren Kommilitonen virtuell über eine WhatsApp- oder Threema-Gruppe in Kontakt. Sie können auch in Ihrer Gruppe regelmäßige Video-Anrufe verabreden und sich gegenseitig auf den neuesten Stand bringen. Wenn Sie Teil einer Forschungsgruppe sind, behalten Sie Ihre Quellen, Ideen und Kommentare in einer Literaturverwaltungssoftware im Blick. In Citavi können Sie dafür ein Cloud-Projekt anlegen. Jedes Teammitglied kann die Kommentare der anderen sehen und wichtige Ideen zu den im Projekt gespeicherten Artikeln diskutieren. Mehr Tipps, wie die Arbeit im Team gelingt, finden Sie in diesem Blog-Beitrag.

Selbstverständlich ist auch die Zeit mit Familie und Freunden sehr wichtig. Erwarten Sie aber nicht von ihnen, dass sie ganz genau nachfühlen können, mit welchen Problemen Sie gerade zu kämpfen haben. Versuchen Sie deshalb so viel wie möglich Ihrer wissenschaftlichen Arbeit aus der Zeit mit ihnen fernzuhalten. Denn es ist auch nicht gesund, sich ständig nur mit der Arbeit zu beschäftigen. Setzen Sie sich selbst Grenzen, um keinen Burnout erleben zu müssen.

Virtuelle Unterstützung

Auch wenn Sie am besten persönlich mit Ihrem Team in Kontakt sind, möchten wir Ihnen auch Online-Communities ans Herz legen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie in einem Nischenbereich forschen oder das Gefühl haben, an Ihrer Universität nicht die richtigen Menschen zu treffen. Schauen Sie sich um nach passenden Slack-Gruppen, Diskussionsforen oder Mailing-Listen zu Ihrem Forschungsthema. Oder folgen Sie Ihren Kollegen oder Größen Ihres Fachs auf Twitter, wenn diese dort aktiv sind. Dort werden Sie nicht nur über neue Erkenntnisse und Veröffentlichungen informiert, sondern Sie können auch direkt mit Ihren Kollegen in Kontakt treten. Wer weiß – der Star unter den Forschern, dessen Arbeit Sie kommentiert haben, könnte später zu Ihrem größten Fürsprecher werden. Seien Sie aber vorsichtig, dass das Online-Netzwerken Sie nicht zu sehr vom eigentlichen Schreiben abhält. Setzen Sie sich deshalb am besten einen zeitlichen Rahmen für Ihre Arbeit und für Social Media und versuchen Sie, sich daran zu halten.

Auf Social Media Plattformen für Wissenschaftler können Sie Ihren Lebenslauf und Veröffentlichungen für Ihre Kollegen öffentlich zugänglich machen. Dort können Sie sich ebenfalls über neue Forschungsergebnisse in Ihrem Fach informieren lassen und direkt mit Ihren Kollegen netzwerken. Dennoch sollten Sie dabei ein paar Dinge beachten. Lesen Sie hier nach, welche Plattformen es gibt, was sie anbieten und woran Sie vor der Nutzung denken sollten.

Als Doktorand könnten Sie sich etwas eingeschüchtert fühlen, wenn Sie die Namen der Koryphäen Ihres Fachs sehen. Die meisten Menschen helfen aber gerne, sodass es nie schadet, nach Rat zu fragen. Sie haben die Sorge, dadurch unprofessionell zu wirken? Sie finden Tipps zur Online-Kommunikation in unserem PDF-Guide Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten mit Citavi 6.

Neben diesen direkten Kommunikationsmöglichkeiten kann es auch einfach helfen, über die Erfahrungen anderer zu lesen, um sich weniger allein zu fühlen. Online werden Sie auf eine Vielzahl von Blogs und Diskussionsgruppen stoßen, die sowohl von Betreuern von Dissertationsprojekten als auch von PhD-Studenten selbst gepflegt werden. Wenn Sie über die Hindernisse lesen, die andere schlussendlich geschafft haben zu überwinden, macht Ihnen das Mut.

Auch Foren für die Anwender eines Werkzeugs zum wissenschaftlichen Arbeiten, wie Ihrer Literaturverwaltungssoftware, können ein guter Treffpunkt für Gleichgesinnte sein. Beispielsweise im Citavi-Forum werden nicht nur Fragen zur Nutzung des Programms gestellt, sondern auch eigene Workflows und Tricks für bestimmte Aufgaben geteilt. Wenn Sie kein Fan von Foren sind, können Sie Teil der Citavi Community auf Facebook oder Twitter (auf Englisch) werden. Wir geben Ihnen dort regelmäßig Software-Tipps und Motivation für die neue Woche, informieren Sie aber auch über Neuigkeiten und Blog-Beiträge. Wir freuen uns, dort von unseren Nutzern zu hören und zu helfen.

Versuchen Sie nicht, sich allein durchzukämpfen. Folgen Sie dem Beispiel des großen Heist-Movies und stellen Sie Ihr perfektes Team zusammen, um Ihr Ziel zu erreichen. Wir hoffen, dass Sie mit deren Hilfe die schwierigen Phasen leichter durchstehen. Aber auch, dass Sie mit Ihnen ausgelassener Ihre Erfolge feiern und den gesamten Prozess mehr genießen können.

 

Wer sind für Sie die wichtigsten Mitglieder Ihres Thesis-Teams? Wenn Sie sich einen Film aussuchen könnten, welcher würde zu Ihrem Team am besten passen und warum? Erzählen Sie uns davon auf unserer Facebook-Seite.

Erstellt von: Jennifer Schultz – Veröffentlicht am: 16.06.2020
Tags: Teamarbeit Besser arbeiten Erste Seminararbeit


Über Jennifer Schultz

Jennifer Schultz ist die einzige Amerikanerin im Citavi-Team, was ihr ihre Kollegen aber (normalerweise) nicht verübeln. Ihre Leidenschaft, Wissenschaftler bei ihrer Arbeit zu unterstützen, brachte ihr einen erfolgreichen Studienabschluss. Sie mag es aber auch, schwierige Sprachen zu lernen, draußen in der Natur zu sein und ihre Nase in ein Buch zu stecken.

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