Organisieren Sie Ihr Studium in 5 Schritten besser

Ihr wirklich guter Vorsatz fürs neue Jahr

Bildnachweis: javier trueba on Unsplash

Mit dem Beginn eines neuen Jahres gehen auch eine Reihe guter Vorsätze einher: mehr Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören oder weniger Süßes essen stehen bei den meisten von uns wie jedes Jahr auf der Liste.
Zu viele gute Vorsätze auf einmal können aber überfordern. Da ist der Berg an Anforderungen, die Sie an sich selbst stellen, einfach zu hoch, um ihn bezwingen zu können. Auch der richtige Weg, um die Vorsätze Schritt für Schritt umzusetzen, ist nicht immer leicht zu finden. Gerade bei vielen Vorsätzen und wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie damit anfangen sollen, erhöht sich die Gefahr, dass Sie Ihre gefassten Vorsätze jetzt schon längst wieder aufgegeben haben. Erkennen Sie sich wieder?

Wir haben deshalb nur einen neuen guten Vorsatz für Sie, der sich tatsächlich umsetzen lässt:
Starten Sie dieses Jahr in ein besser organisiertes Studium.

Damit sich dieser Vorsatz einfach und dauerhaft in die Tat umsetzen lässt, haben wir ihn in 5 Schritte für Sie aufgeteilt:

 

1. Schritt: Termine überblicken und einhalten

Die Deutsche Bahn wertet einen Zug als pünktlich „wenn die planmäßige Ankunftszeit um weniger als 6 bzw. 16 Minuten überschritten wurde.“ Das können Sie besser!
Um keine wichtigen Termine und Fristen zu verpassen, tragen Sie alle Termine in Ihren Kalender ein. So behalten Sie den Überblick, wann Sie welchen Kurs haben. Ob Ihre Universität es dabei wie die Bahn hält, und das akademische Viertel mit einberechnet, erkennen Sie an den Zusätzen „c.t.“ bzw. „s.t“ hinter der Zeitangabe.

Erhalten Sie in einer Vorlesung oder einem Seminar eine Terminübersicht, schauen Sie gleich nach wichtigen Deadlines, wie der Abgabe einer Hausarbeit oder einem Präsentationstermin. So können Sie genügend Zeit einplanen, um sich rechtzeitig darauf vorzubereiten. Man erkennt dabei auch, wo es zeitlich eng werden könnte. Müssen Sie innerhalb einer Woche für drei Kurse drei große Projekte einreichen, beginnen Sie rechtzeitig mit der Vorbereitung und planen Sie auch Puffer mit ein.

Damit Sie den Startschuss für die Vorbereitungen nicht überhören, tragen Sie auch dafür einen Termin ein.
Müssen Sie am Ende des Semesters eine schriftliche Prüfung ablegen, legen Sie spätestens jetzt Ihren individuellen Lernplan fest. Darin geben Sie sich vor, an welchem Tag bis zur Prüfung Sie was lernen möchten.
Merken Sie, dass Sie Ihren Terminplan nicht einhalten können, ist das überhaupt nicht schlimm. Überprüfen Sie einmal in der Woche Ihre Termine, notieren Sie sich neue Termine und verschieben Sie noch unerledigte. So rutscht Ihnen garantiert nichts mehr durch.

Neben den langfristig planbaren Terminen werden auch kurzfristige Termine im Laufe des Studiums dazukommen, z.B. die Rückgabefristen von Büchern aus der Bibliothek und das Datum, an dem Sie voraussichtlich Ihr lang erwartetes Buch über die Fernleihe erhalten. Diese Aufgaben rund um das Arbeiten mit wissenschaftlicher Literatur halten Sie am besten direkt bei der Quelle selbst fest, die Sie in Ihrer Literaturverwaltung Citavi erfasst haben.

Weitere wichtige, allgemeine Termine des Studiums, die Sie nicht verpassen sollten, sind die Rückmeldefristen inklusive der Überweisung des Semesterbeitrags, Ihre Prüfungsanmeldefristen, die Sprechzeiten Ihrer Professoren oder Dozenten und natürlich das Semesterende.

 

2. Schritt: Alle Unterlagen an einem Platz aufbewahren

Die Unterlagen Ihres Studiums haben sich im Laufe der Zeit an unterschiedlichen Orten angesammelt, wie in Ordnern, Ihrem Notizblock oder auf einem Stapel Ihres Schreibtischs?

Sobald Ihr Zeitplan (siehe Schritt 1) Ihnen sagt, dass Sie mit dem Lernen für eine Prüfung anfangen sollten, benötigen Sie zunächst viel Zeit, alle Unterlagen zusammenzusuchen. Diese Zeit können Sie sich sparen und sie in der stressigen Phase vor den Prüfungen deutlich sinnvoller nutzen.

Entscheiden Sie sich jetzt dafür, alle Unterlagen des Studiums an einem Platz aufzubewahren und folgen Sie dabei Marie Kondōs Grundsatz: „Die Dinge einer Kategorie zusammen an einem Ort, an einer Stelle aufbewahren!“ (Kondō 2019, S. 160) Ihre Kategorie lautet „Studium“.

Wir empfehlen, dass das ein digitaler Platz ist. Erhalten Sie im Studium auch Ausdrucke, dann scannen Sie diese. Das geht am schnellsten mit Ihrem Smartphone über eine App, z.B. Adobe Scan. Achten Sie darauf, dass Ihr Scan nicht nur ein Bild ist, sondern auch eine Texterkennung (OCR) durchgeführt wird. So können Sie später nach Begriffen im Dokument suchen.

Zur feineren Strukturierung könnten Sie alle Dokumente eines Kurses in einem passend benannten Ordner auf Ihrem PC abspeichern.
Noch mehr Verwaltungsmöglichkeiten haben Sie, wenn Sie Ihre Kursunterlagen gemeinsam mit den Literaturempfehlungen Ihres Professors in Ihrem Literaturverwaltungsprogramm speichern. Sie könnten in Ihrer Literaturverwaltung ein Projekt für Ihre gesamten Studienunterlagen anlegen. Ihre Dokumente innerhalb des Projektes können so in mehreren Ordnern (in Citavi wären dies Kategorien) gleichzeitig sein und Sie können leicht zusätzliche Tags zur Kennzeichnung vergeben. Das Datum der Vorlesung wird automatisch eingetragen, wenn Sie Ihre Ablage gleich im Anschluss am Ende des Tages erledigen. Machen Sie es sich zur täglichen Gewohnheit, alle Dokumente des Tages an einer Stelle abzulegen. Wenn der Tag sehr anstrengend war und Sie die Dokumente nicht auch noch ordnen möchten, dann erstellen Sie sich dafür eine Aufgabe für den nächsten Tag in Ihrem Terminkalender.

 

3. Schritt: Notizen machen

Wer nur körperlich in einer Vorlesung anwesend ist, kann sich den Weg zur Uni auch sparen. Die Präsentationen oder Skripte werden Sie meist auch ohne Ihre Anwesenheit über eine Lernplattform oder Ihre Kommilitonen erhalten. Wenn Sie sich nur berieseln lassen und keine Notizen während der Vorlesung machen, stehen die Chancen sehr gut, dass Sie das Gehörte ganz schnell wieder vergessen. Schreiben Sie hingegen mit, wird es Ihnen viel leichter fallen, die Inhalte nach einer Vorlesung zu rekapitulieren und sie so auch zu verstehen.

Schreiben Sie dabei die Worte des Professors nicht wortwörtlich mit, sondern formulieren Sie die Informationen in Ihren eigenen Sätzen um. So schaffen Sie sich Ihr individuelles, externes Gedächtnis. Wie eine Vorlesungsmitschrift genau aussehen kann, erklärt beispielsweise die Studienberatung der Universität Kassel. Um Ihre handschriftlichen Notizen anschließend zu digitalisieren und gemeinsam mit den anderen Dokumenten des Kurses abzulegen, könnten Sie sie abfotografieren, z.B. mit der App Office Lens. Es gibt auch SmartPens und spezielle Notebooks, die Ihre handschriftlichen Notizen automatisch gleich digital abspeichern. Wenn Sie Ihre Notizen handschriftlich erstellen, statt sie gleich in der Vorlesung am Laptop zu tippen, verarbeiten Sie die Inhalte besser.
Noch intensiver beschäftigen Sie sich mit den gehörten Inhalten, wenn Sie Ihre oftmals unleserlichen Notizen nochmals überarbeiten und sie nun z.B. in ein Word-Dokument übertragen, das gemeinsam mit dem Vorlesungsskript gespeichert wird.

Sie werden jedoch nicht nur Notizen erstellen, wenn Sie in einer Vorlesung zuhören, sondern auch wenn Sie Fachliteratur lesen. Dabei gibt es auch verschiedene Methoden, um Ihre Ideen beim Lesen festzuhalten, die wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag vorstellen. Wie Sie beim Lesen eine gelungene Zusammenfassung schreiben, erfahren Sie in einem weiteren Beitrag von uns.

 

4. Schritt: Besser auf die nächste Prüfung vorbereiten

Schneller, als man denkt, steht die nächste Prüfung kurz bevor. Sie können entspannt sein, denn Sie haben genügend Zeit für die Vorbereitung eingeplant (Schritt 1) und können auf Ihre Notizen zurückgreifen (siehe Schritt 3), um sich auf Ihre Prüfung vorzubereiten.
Formulieren Sie nun Ihre eigenen Notizen noch komprimierter aus, z.B. in Stichwörtern. Indem Sie sich Eselsbrücken bauen, können Sie sich Fakten leichter merken. In Citavi können Sie pro Fakt ein Wissenselement erstellen und sich anschließend mit einem Klick einen Lernzettel erstellen. Das Beste daran: in manchen Kursen ist erlaubt, solche eigenen Zusammenfassungen in der Prüfung zu verwenden. Wir erklären die Schritte zur Verwendung Ihrer Literaturverwaltungssoftware als Lern-Tool und geben zudem weitere Lern-Tipps in diesem Blog-Beitrag.

Bei der Prüfungsvorbereitung hilft es Ihnen mental, Ihr Ziel für diese Prüfung vor Augen zu haben. Möchten Sie die Prüfung nur gerade so bestehen oder streben Sie eine bestimmte Bewertung an?
Egal welches Ziel Sie verfolgen, sollten Sie Ruhe bewahren und regelmäßige Pausen beim Lernen einhalten.

 

5. Schritt: Im Team arbeiten

Machen Sie sich die Studienzeit nicht schwerer, als sie ist, indem Sie alles alleine durchstehen möchten. In Lerngruppen können Sie sich besser auf die Prüfung vorbereiten, indem Sie sich gegenseitig die neuen Inhalte erklären. Nur wer ein Konzept wirklich verstanden hat, kann es auch jemand anderem beibringen. Davon profitieren beide Seiten. Und Sie können sich zudem gegenseitig motivieren.

Organisieren Sie die Teamarbeit für Ihre Kommilitonen gleich mit und zeigen Sie ihnen Ihr System, z.B. indem Sie ein gemeinsames Citavi Cloud-Projekt erstellen. Halten Sie darin die Termine der Lerngruppentreffen in der Aufgabenplanung fest. Im Projekt können Sie auch gleich eine Seminararbeit im Team vorbereiten. Jeder trägt etwas zur gemeinsamen Quellensammlung bei. Praktisch ist dabei auch, dass Sie sich direkt im Chat absprechen können. Jetzt müssen Sie sich nur noch auf einen Zitationsstil einigen!

 

Das wird Ihr Jahr! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei, wenn Sie dieses Jahr die 5 Schritte gehen, um am Ende im Studium besser organisiert zu sein. Nutzen Sie den Elan des neuen Jahres, die Schritte zur täglichen Gewohnheit zu machen. Am Anfang wird Ihnen das zugegebenermaßen nicht leichtfallen. Aber nach einigen Tagen wird es zur täglichen Gewohnheit und zum Alltag.
Sie schaffen das! Und das mit dem weniger Süßes essen, gehen Sie dann nächstes Jahr an.

 

Möchten Sie dieses Jahr unserem guten Vorsatz folgen? Gehen Sie andere Schritte auf dem Weg zum Ziel, die wir übersehen haben? Wir freuen uns über Ihre Kommentare auf Facebook.

 

Zur Vertiefung

Kondō, Marie (2019): Magic cleaning - wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert. 39. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag (Rororo, 62481).

Mueller, Pam A.; Oppenheimer, Daniel M. (2014): The pen is mightier than the keyboard: advantages of longhand over laptop note taking. In: Psychological science 25 (6), S. 1159–1168. DOI: 10.1177/0956797614524581.

Piolat, Annie; Olive, Thierry; Kellogg, Ronald T. (2005): Cognitive effort during note taking. In: Appl. Cognit. Psychol. 19 (3), S. 291–312. DOI: 10.1002/acp.1086.

 

Erstellt von: Jana Behrendt – Veröffentlicht am: 14.01.2020
Tags: Besser arbeiten Teamarbeit


Über Jana Behrendt

Jana Behrendt interessiert sich für alles rund um die persönliche Wissensorganisation – wie man es von einer studierten Bibliothekarin erwarten würde. Dafür liest sie in Ihrer Freizeit ziemlich wenig. Sie liebt es aber, in den Schweizer Bergen zu wandern – solange sie nicht nach unten schauen muss.

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